Wie erreicht man eine möglichst natürliche Aufnahmequalität, bei der die aufgenommene Musik kristallklar abgebildet wird
und die Räumlichkeit des Klanges ebenfalls nicht auf der Strecke bleibt?
Das aufgenommene Musikereignis soll ganz nah und direkt über die Boxen tönen,
die Musik "soll berühren"!
Wichtig ist, die Emotion packend auf den Tonträger zu bekommen, eine Geige schluchzend, eine Gitarre wiederum drahtig und akzentuiert aus dem Raum dringen zu lassen. Eine Trompete muß mit Macht und voller Dynamik den Zuhörer förmlich anspringen, ohne dabei spitz und kalt zu klingen.
Ein Chor soll detalliert und kraftvoll klingen, Ecetera..
Auch über kleine Lautsprecherboxen soll ein großer Ton entstehen können;
(...) doch wie erreicht man das ?
Eine Möglichkeit, ein Musikereignis aufzunehmen, entweder in einem Club, in einem Konzertsaal, einer Kapelle oder einer Kathedrale u.s.w..., besteht darin, vor nahezu jede Instrumentengruppe ein Mikrofon zu stellen und das ganze hinterher zusammenzumischen.
Nicht immer wird damit das Optimum an Klangfülle erreicht.
Denn jede einzelne Tonspur hat ein wenn auch noch so geringes Rauschen, welches sich dann summiert. Außerdem werden durch viele Mikrofone Kammfiltereffekte erzeugt, die Auslöschungen einzelner Frequenzen bewirken. Von völlig unnatürlich klingenden Ergebnissen bis hin zu nasalen Mitten und belegten Höhen reicht hier das Spektrum der unerwünschten Effekte.
Die akzeptablen, detaillierten Aufnahmen lassen hier meist jedoch etwas Essentielles vermissen,
was ich mit Natürlichkeit und Emotion beschreiben möchte.
Die andere Möglichkeit, mit der ich immer wieder sehr gute Erfahrungen mache, besteht darin, wenige sehr hochwertige Mikrofone sorgfältig zu positionieren, wobei alle physikalischen Gesetze der Laufzeit- und Intensitätsstereophonie penibel eingehalten werden sollten.
Vorher laufe ich im Aufnahmeraum umher und messe den Raum quasi mit den Ohren aus, um die besten Positionen für Instrumente, Sänger und eben die Mikrofone zu finden. Die sogenannten "Sweetspots". Wenn dann (wenn überhaupt) kaum noch Resonanzen im Klangbild auftauchen, brauche ich meine Preamps nur optimal einzupegeln und kann mit der Aufnahme beginnen.
Das Ergebnis hier:
Eine perfekte Stereosumme, die nur noch wenig Korrektur benötigt weil durch den Verzicht auf viele Mikrophone
keine Kammfiltereffekte durch Phasenverschiebungen entstanden sind. Diese Phasenverschiebungen sind eben ursächlich verantwortlich für Verfärbungen,
unnatürliche Klanggebilde und langweilig klingende Aufnahmen. Wenn subtile Korrekturen doch nötig werden, benutze ich hier manchmal die
FFT Filter in
Samplitude Professional oder den
parametrischen Equalizer der
SSL Duende ,
welcher nach viel Ausprobieren anderer hochwertiger Software oder Hardware-
Lösungen die im Vergleich zu Plugins besten Ergebnisse bringt.
Kein Wunder, zeichnen die Pulte von SSL doch über die letzten Jahrzehnte für den perfekten Klang zahlloser Hits verantwortlich.
Zum Schluß noch ein wenig Klangveredelung und die Musik klingt wie sie soll.
Dafür habe ich den legendären Buscompressor von SSL Duende in Samplitude
Als 3Band Compressor eingerichtet.
Die FFT Filter splitten das Signal in drei Frequenzbereiche, welche dann einzeln vom Buscompressor prozessed werden.
Obwohl der Buscompressor für sich alleine genommen schon sehr schön für Summenkompression zu verwenden ist, wollte ich doch nicht auf den großen Multibandsound verzichten. Und so klingt 3Band SSL Buscompressor so beeindruckend, wie ich es vorher noch nie mit einem Plugin hinbekommen habe, und in dieser Qualität wohl sonst nur mit einem ungefähr 6500.- € teuren Hardwareboliden zu erreichen ist.